Im europäischen Skandinavien, an Norwegens Westküste, befindet sich der zweittiefste Straßentunnel der Welt, der Eiksundtunnel. Der Eiksundtunnel gehört zur sogenannten Eiksundverbindung, der die Inselgemeinden Hareid, Ulstein, Sande und Herøy mit dem Festland verbindet. Diese befinden sich in der Nähe des Geirangerfjordes oberhalb des Jostedalsbren Nationalpark.
Eiksundtunnel als zweittiefster Straßentunnel der Welt
Der Eiksundtunnel, im norwegischen Eiksundtunnelen genannt, geht über eine Länge von 7765m 2-streifig und besitzt eine Tiefe von 287m u.NN. Somit war er nicht nur in Norwegen, sondern weltweit bis zum Bau des Ryfast Tunnel (ebenfalls ins Norwegen) 2019 der tiefste Straßentunnel der Welt. Im Tunnel beträgt die stärkste Steigung 9,6%. Auf dem Festland beginnt der Tunnel im Ort Fylke Møre og Romsdal. Durch Bohrung und Sprengung entstand der Tunnel im Felsen. Hierzu wurden 1.300 Tonnen Sprengstoff benötigt. Während der Bauarbeiten mussten 660.000 Kubikmeter Gestein entfernt werden. Am 17. Februar 2008 wurde der Tunnel für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht mit einer Eröffnungsfeier und seit dem 23.02.2008 ist er für den normalen Verkehr freigegeben. Durch die Eröffnung des Tunnels konnte die Fährverbindung Eiksund-Rjåneset eingestellt werden, denn der Straßentunnel ersetzt diese. Wegen der hohen Baukosten wurde der Tunnel zunächst mautpflichtig.
Eiksundtunnel ohne Maut-Kosten
Etwa 800 Millionen Kronen (circa 93 Millionen Euro) kostete die Errichtung und wurde über Steuergelder finanziert. Durch Kameras am Tunneleingang wurden die Fahrzeughalter erfasst und die Maut wurde dann per Rechnung bezahlt oder konnte an umliegenden Tankstellen beglichen werden. Dies ermöglichte einen reibungslosen Verkehr ohne Warteschlangen an Mauthäuschen. Da die Auslastung so hoch war, waren die Baukosten durch die Mauteinnahmen bereits sechs Jahre später gedeckt, so dass der Tunnel seit Juni 2014 mautfrei befahren werden kann.
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